Wir sind mehr als nur TV

Vom 13. bis 23. Juni fand das Eidgenössische Turnfest in Aarau statt. Dies bedeutet, dass Turnvereine aus der ganzen Schweiz ihr bestes in einer Unmenge an Sportarten zeigen. Während sich die einen beim Nationalturnen mit Steinheben duellieren, laufen andere um die Wette, oder liefern tolle, koordinierte Gymnastikvorführungen. Mit dabei in dieser Vielfallt war auch der TV Seewen mit einer sympathischen Delegation.

Am ersten Wochenende stand für die Aktivriege der Männer Korbball auf dem Programm. Mit einer sechsköpfigen Mannschaft und zwei Fans ging es nach Bieberstein, wo sich das Korbballareal über mehrere Felder erstreckte. Nach einem kurzen Einwärmen suchten wir gut gelaunt und bei sonnigem Wetter das Spielfeld für unser erstes Spiel. Das eigentliche Spielfeld haben wir gut gefunden. Was wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, war, dass die Organisatoren den Spielplan geändert haben. So hat sich auch die Spielfeldnummer geändert und wir mussten kurzerhand umdisponieren. Nichtsdestotrotz konnten wir pünktlich unser erstes Spiel beginnen. Dieses starteten wir dann auch furios und überrollten unseren Gegner Dietlikon aus dem Kanton Zürich richtiggehend. Wobei leider ein kleines Detail ausblieb. Wir trafen und trafen den Korb nicht. Sei es über unzählige Möglichkeiten alleine vor dem Korb, oder über erhaltene Penaltys, der erste Treffer wollte uns einfach vergönnt sein. So endete die erste Halbzeit mit einem 0:0. Auch in der zweiten Halbzeit konnten wir die Chancen nicht nutzen und haben schliesslich das Spiel trotz hohem Chancenplus mit 3:4 verloren. Niederlagen in Partien, in welchen man das bessere Team war, sind doppelt schmerzhaft. Dennoch haben wir sehr viel positive Seiten gezeigt. In der Verteidigung sind wir als geschlossene Einheit aufgetreten und gegen vorne haben wir bis auf den Abschluss trickreich und abgeklärt agiert. Auch in den nächsten Partien konnten wir an die spielerische Leistung anknüpfen. Um unsere Leistung nicht nur resultatmässig zusammenzufassen, haben wir diesmal eine Statistik geführt.

Aus 6 Spielen resultierten 3 Unentschieden und 3 Niederlagen. Das entspricht resultatmässig nicht wirklich einem Höhenflug. Dennoch haben wir sehr viel Potential bewiesen. Denn nur in zwei Spielen sind wir den Gegnern tatsächlich unterlegen gewesen. Vor allem unsere zwei Youngstars Mike Meier und Severin Gass haben für ihr erstes Eidgenössische eine starke Leistung gezeigt. Sie haben sich taktisch sehr gut in unsere Mannschaft integriert und sind ein absolutes Plus! Ein Dank gilt auch unserem Linienrichter Urs Scherrer (verletzungsbedingt) und Tiziana Gärtner, welche uns tatkräftig unterstützt haben.

Nach den Strapazen gönnten wir uns eine Abkühlung in der Aare, eine Pizza auf dem Festgelände und festeten trotz teils stürmischem Wetter in unsere erste Turnfestnacht…

Team (von links nach rechts): Patrick, Severin, Mike, David, Urs, Thomas und Stefan
Fotografin: Tiziana

Eigentlich hat unser Turnverein am zweiten Wochenende bereits vor Beginn des Wettkampfes gewonnen. Denn wir starteten mit sagenhaften 13 Turnerinnen und Turnern in den Vereinswettkampf und die Volleynight. Entsprechend waren die Stimmung und die Motivation besonders gross. Gemeinsam (Frauen und Männer zusammen) haben wir uns seit Anfang Jahr vorbereitet, um nun am Tag X bereit zu sein. Wir starteten einerseits im 3.-teiligen Vereinswettkampf, welchen wir in den drei Disziplinen Fachtest Korbball, 80m/Wurf und 800m/400m absolvierten. Andererseits starteten wir im 1.-teiligen Vereinswettkampf in der Disziplin Fachtest Volleyball.

3.-teiliger Vereinswettkampf

Der Wettkampftag begann mit dem Fachtest Korbball, unserer eigentlichen Paradedisziplin. Die Trainingsleistungen liessen Gutes verheissen, jedoch wussten wir auch aus vergangenen Turnfesten, dass dieser Fachtest seine Tücken hat. So konnten wir leider auch dieses Jahr nicht das Maximum herausholen und schlossen mit einer mittelmässigen Leistung ab.

Danach hiess es Batterien laden für die Mittelstreckendistanzen 800m/400m. Unsere Frauendelegation machte den Anfang im 400m und zeigte auf der Laufbahn umgeben von lautstarkem Publikum, dass sich das Training ausbezahlt hat. Die Männer waren also gefordert. Unser Präsident wurde dadurch besonders motiviert und nahm beim 800m Lauf das Zepter gleich selbst in die Hand. Nicht nur seine Mitläufer, auch das Publikum staunte über das Tempo, welches er in der ersten Runde abspulte. So hat er die ersten 400m unter einer Minute zurückgelegt. Das Tempo konnte er auf der zweiten Runde zwar nicht mehr ganz halten, aber er war ein gutes Zugpferd für den Rest des Teams, welches sich schliesslich mit guten Leistungen auszeichnete.

Anschliessend ging es weiter mit der dritten Disziplin Wurf/80m. Hier teilten wir uns auf. Die eine Delegation mass sich im Wurf mit den Besten, die andere Delegation sprintete um die Vereinsehre. Beim Wurf konnten wir auf die Erfahrung von bereits alten Füchsen, sowie auf die unbekümmerte Jugend zählen. Zusammen mit unserer Mixt-Sprintstaffel haben wir so ein anschauliches und konstantes Resultat erreicht.

So schnitten wir schliesslich auch den 3.-teiligen Vereinswettkampf ab: konstant und durchschnittlich.

1-teiliger Vereinswettkampf

Zum Abschluss gaben wir unser bestes beim Fachtest Volleyball. Und unser bestes war schliesslich mehr als gut. In den zwei Übungen zeigten wir einerseits Ausdauer, Technik, Teamwork und Geschwindigkeit auf höchstem Niveau, gepaart mit eiserner Konzentration. Dies hat uns die tolle Note 9.37 von 10 beschert.

Oben: Thomas, Patrick, Stefan, German, David, Urs, Mike, Severin, Fabian

Unten: Tiziana, Anja, Claudia, Katrhin, Larissa, Claudia

Ausklingen liessen wir den Wettkampftag an der Volleynight, die bis in die späten Morgenstunden (5:00 Uhr letztes Spiel) dauerte. Unsere zwei Mannschaften kämpften trotz Müdigkeit und langen Pausen um jeden Punkt. Das eine Team schrammte hauchdünn an dem Gruppensieg vorbei, in dem sie das Spiel gegen das Gewinnerteam mit einem Punkt verloren. Das zweite Team erreichte den guten 4ten Platz (von 6 Teams). Da das Gelände der Volleynight vom Hauptgelände entfernt war, haben wir die Feststimmung in der Freitagnacht ein wenig verpasst. Dies holten wir am Samstag nach und tanzten fröhlich und munter in die zweite Festnacht. Der eine oder andere liess sich sicherlich nochmals die Resultate durch den Kopf gehen, hat diese mit der gemütlichen Stimmung und dem tollen Einsatz aller multipliziert und festgestellt, dass wir einfach mehr als nur ein Turnverein sind. Wir sind eine Familie. Wir sind TV Seewen.